Kirche St. Josef

Walther-Knoll-Straße 11, 71083 Herrenberg

Am 22. Oktober 1933 wurde die Kirche St. Josef geweiht. Das Besondere des Gotteshauses ist das farbenprächige Chorfenster, das von Albert Birkle aus Salzburg geschaffen wurde. Es gilt als das größte Glasfenster Süddeutschlands. Es zeigt Christus in der Glorie des himmlischen Jerusalems, umgeben von der Gemeinschaft der Heiligen. Dazu hat Horst F. Sehorsch mehrere Kunstführer erstellt, die am Schriftenstand der Kirche zum Kauf ausliegen.

Die Kirche ist täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr, spätestens bis Einbruch der Dunkelheit geöffnet. An Samstagen finden regelmäßig Vorabendmessen statt, an den Sonntagen feiern die italienische, kroatische und griechische Gemeinde ihre Gottesdienste.

Die Glocken von St. Josef - Zeitzeugen der Geschichte

In seinem Antrag für die Anschaffung eines Geläutes für die Kirche St. Josef vom 15. Februar 1962 an das Bischöfliche Ordinariat in Rottenburg schrieb Stadtpfarrer Werner Zettier: „Beim Bau der St. Josefskirche in Herrenberg 1932 wurden aus Sparsamkeitsgründen zwei Stahlglocken und eine kleine Bronzeglocke angeschafft. Die Bronzeglocke musste im 2. Weltkrieg abgegeben werden. Seit Jahren ist es ein Wunsch der Pfarrgemeinde, ihrer Kirche ein würdiges Geläut zu geben.“ Dem Antrag wurde stattgegeben. Aus einem Bericht des „Gäuboten“ vom 13. Juli 1962 geht hervor, dass die Pfarrgemeinde 1962 nach langen Vorberatungen, Spendenaufrufen sowie Haussammlungen vier Glocken von der Gießerei Gebrüder Bachert aus Bad Friedrichshall-Kochendorf anschaffen konnte. Die Kosten beliefen sich auf 25000 Deutsche Mark. Der damals zuständige Dekan Pößaus Ehningen vollzog die Glockenweihe am Samstag,14. Juli 1962. Seither befinden sich vier Glocken im Glockenturm der St. Josefs-Kirche.
Größte Glocke f‘:
Auf der Fläche der f´-Glocke ist eine von Marta Röhrig geschaffene Plastik eingegossen, die Christus auf dem Regenbogen sitzend darstellt. An der Schulter der Glocke lautet die Inschrift:
CHRISTUS GESTERN, CHRISTUS HEUTE, CHRISTUS IN EWIGKEIT
Glocke b‘:
Die b´-Glocke besitzt ein von Marta Röhrig geschaffenes Bild, Josef mit dem Christuskind. Die Schulterinschrift ist:
HL. JOSEF, SCHUTZPATRON DER KIRCHE UND PFARRGEMEINDE, DER ARBEITER UND STERBENDEN, BITTE FÜR UNS und auf der Rückseite am Schlagring die Widmung Josef mit dem Christuskind   GESTIFTET VON DER STADT HERRENBERG.
Der Gemeinderat der Stadt Herrenberg hatte durch eine Spende in Höhe von 2500 DM diese Glocke der katholischen Kirchengemeinde zum Geschenk gemacht.
Glocke g‘:
Die g´-Glocke trägt ein von Retzbach geschaffenes Bild der Himmelfahrt Mariens. Die Schulterinschrift lautet: ALLE TAGE, SING UND SAGE, LOB DER HIMMELSKÖNIGIN
Kleinste Glocke c‘:
Für die c´-Glocke hat Retzbach das Wappen Papst Johannes XXIII. geschnitten. Die Inschrift lautet: LASST UNS ALLE EINS SEIN, WIE DU VATER MIT MIR, UND ICH MIT DIR
Sie ist die kleinste Glocke im Glockenturm. Die „Una-Sancta-Glocke“ ist etwas Besonderes. Sieerinnert aus Anlass des Konzils, welches im Oktober 1962 eröffnet wurde, an das Anliegen der Christenheit, im Glauben wieder vereint zu werden.
Das figürliche Relief auf der Glocke ist das Wappen von Papst Johannes XXIII.
Das Glockengeläut von St. Josef ist zu hören unter: https://www.youtube.com/watch?v=Na6vgxRUh-Q
Da die ursprünglichen Glocken, das Stahlgeläut und die Bronzeglocke nicht den kirchlichen Vorschriften entsprachen, konnten die beiden Stahlglocken, nach Anschaffung des neuen Geläuts, als Geschenk nach Leopoldville im Kongo, verschickt werden.
Bei der Bronzeglocke handelte es sich um eine kleine Glocke. Für jede Kirche und Kapelle musste in den 1940er Jahren ein Meldebogen für Bronzeglocken durch die Kirchen ausgestellt werden. Im Meldebogen vom 17. Mai 1940 für die St. Josefs-Kirche wird von einem Gewicht von 75 kg und von einem Außendurchmesser von 48 cm gesprochen.
Weitere detaillierte Informationen zu den Glocken entnehmen Sie dem ökumenischen Kirchenführer aus dem Jahr 2017 „Die Kirche St. Josef und ihr Bezug zur Stiftskirche Herrenberg - Die ökumenisch bedeutsame Botschaft im Farbglasfenster von Professor Albert Birkle“, S. 44-47.