Der Wandteppich in Gut-Hirten, Gültstein
Seit über 34 Jahren wacht „der gute Hirte“ in der Gültsteiner Kirche. Der Psalm 23 lieferte mit „Du bist mein Hirt“ sowie „Du deckst mir den Tisch“ das Motiv für dieses Bild.
1989 wurde der Wandteppich von Gültsteiner Frauen, nach der Skizze von Pfarrer und Künstler Sieger Köder gefertigt.Der gewaltige Teppich, sechs Meter hoch und drei Meter breit, verdeckt die gesamte hintere Ecke des Kirchenraumes, um optisch vom Altar aufgenommen zu werden. Der Altar und die Darstellung bilden so eine Einheit.
Im oberen Teil des Bildes ist eine Hand sichtbar. Die Hand Gottes wurde schon auf frühchristlichen Fresken und Mosaiken von oben, aus dem Himmel kommend, dargestellt. Die Hand ist Symbol, Platzhalter des unsichtbaren Gottes. Die rechte Hand ist geöffnet. Diese Hand lässt Freiheit, sie zwingt nicht, ist gewaltlos und wehrlos. Sie schenkt. Gott schenkt uns seinen Sohn Jesus Christus, den guten Hirten, dargestellt mit dem verlorenen Schaf. Er geht voraus, führt, stützt, sucht, geht den Verlorenen nach.
Im unteren Teil des Wandteppichs sehen wir eine um den Tisch versammelte Jüngergemeinde, bestehend aus drei Frauen und vier Männern. Auf dem Tisch sind ein geteiltes Brot, ein Kelch und zwei halbvolle Gläser. Drei der Jünger und Jüngerinnen, teilweise mit einem jüdischen Gebetsschal bekleidet, sind ehrfürchtig auf Brot und Wein konzentriert, worin sie die Gegenwart des guten Hirten erkennen, der sich in diesen Gaben selbst gibt.
Die vier Personen, die am äußeren Rand des Tisches stehen, schauen auf zu Christus, zu dem, der sie auf den Weg ruft. Der Harfenspieler erinnert an die lobpreisende und Gottes Lob singende Gemeinde.
In der Eucharistie wird die Erfahrung des Psalm 23 immer neu Wirklichkeit. Die Feier am Tisch der Eucharistie ist nicht Insel der Seligen, sondern Wegzehrung und „nur“ das Vorzeichen der endgültigen Einladung am Ziel aller Wege. Deshalb „preisen wir deinen Tod und deine Auferstehung, bis du kommst in Herrlichkeit!“
Wir sind eingeladen, auf dem Altar die Eucharistie mit Christus zu feiern, mit den im Bild sichtbaren Personen, die stellvertretend für alle stehen.
Wie der Wandteppich zum Blickpunkt in der Mitte der Kirche wurde
In der Kirche fehlte, so empfand man es in der Gemeinde, ein Blickpunkt in der Mitte. Die Betonwand hinter dem Altar und Kreuz sah für viele sehr nüchtern aus. So kam der Gedanke auf, Sieger Köder, der ein guter Bekannter unseres damaligen Pfarrers Thomas Keller war, für die Aufgabe zu gewinnen, um eine Idee oder einen Entwurf zu bekommen. Sieger Köder kam und sagte seine Unterstützung mit der Auflage zu: Er würde die Zeichnung liefern, für die Ausführung müsste man selbst sorgen. Gesagt, getan - der Entwurf lag vor und dann begann eine Gruppe von Frauen und Männern sich an die Ausführung zu machen. Mit Hilfe eines Dias wurde die Zeichnung an die Wand projiziert und dann eins zu eins auf Papier übertragen. Entsprechende Stoffe wurden gekauft, im Gemeindesaal zugeschnitten, gesäumt und Stück um Stück zusammengesetzt und genäht. Das Ergebnis war der Wandteppich zum Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“. Die Einweihung fand im Rahmen eines Gottesdienstes am 20. Mai 1990 statt.
Text und Foto: Horst F. Sehorsch
Aufstellung der
Bücher, Publikationen und Preise
von Horst F. Sehorsch, Stadt- und Kirchenführer in Herrenberg
Kirchenführer und Kunstkalender
Erstellt für die Katholische Kirchengemeinde Herrenberg und Kirchengemeinde Schramberg-Sulgen. Alle Kirchenführer wurden ehrenamtlich erstellt.
- Christus in der Glorie des himmlischen Jerusalem, Das Chorfenster in St. Josef, Herrenberg, von Professor Albert Birkle, 1936
Autor. Horst F. Sehorsch, Erschienen 2003
- Vom Leiden sich berühren lassen, Der Kreuzweg von Professor Albert Birkle, Salzburg, in der St. Antonius Kirche in Herrenberg - Kuppingen, 1958
Autor. Horst F. Sehorsch, Erschienen 2005
- St. Josef in Herrenberg, Kirche und Chorfenster von Professor Albert Birkle im Wandel der Zeit
Autor. Horst F. Sehorsch, Erschienen 2006
- Das Tauffenster der St. Antonius Kirche, Herrenberg-Kuppingen
Gedanken von Horst F. Sehorsch, Erschienen 2007
- Kuppinger Heimatblätter - In den Heimatbriefen von Kuppingen, eine Initiative des Vereins „Dritter Lebensabschnitt“, wurde in 2010 die Kirche St. Antonius und die dazu befindlichen Kunstwerke beschrieben und gewürdigt.
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2010
- Die Kunstwerke in den Kirchen der Seelsorgeeinheit.
Wurden in „Kontakte“ beschrieben
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2011
- Kunst und Kirchen in unserer Seelsorgeeinheit, Kunstkalender 2011
Herrenberg/Gäu/ Kuppingen
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2011
Der Erlös wurde für die Stelle eines Jugendreferenten im Gäu verwendet
- St. Josef in Herrenberg, Der Kreuzweg von Schwester Primosa Herget,
Erklärt von Horst F. Sehorsch, 1953
Autor. Horst F. Sehorsch, Erschienen 2012
- Gut Hirten Gültstein
Der Wandteppich von Sieger Köder - Flyer
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2012
- St. Josef in Herrenberg
Kirche und Chorfenster von Professor Albert Birkle im Wandel der Zeit
1933 bis 2013: 80. Jahre St. Josef, Herrenberg
Zweite erweiterte Auflage
Autor. Horst F. Sehorsch, Erschienen 2013
- Alte St. Laurentiuskirche Schramberg Sulgen
Die Kreuzigung Jesu
Kreuzwegfresko von Prof. Albert Birkle, Salzburg
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2015
- Die Kirche St. Josef und ihr Bezug zur Stiftskirche Herrenberg, Die ökumenisch bedeutsame Botschaft im Farbglasfenster von Professor Albert Birkle
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2017
- Der ökumenischer Kirchenführer
Die Kirche St. Josef und ihr Bezug zur Stiftskirche Herrenberg, Die ökumenisch bedeutsame Botschaft im Farbglasfenster von Professor Albert Birkle
Erweiterte Ausgabe mit Grußwort von Pfarrer Markus Ziegler und Ansprache des Autors zur Vorstellung des Kirchenführers
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2018 - 2021 in der 3. Auflage
- Gedenktafel Martinseiche Herrenberg
Idee und Text: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2017
Initiator und Projektleiter des ökumenischen Projektes der drei Kirchengemeinden in Herrenberg, die Martinseich auf dem Schlossberg, Symbol für die Ökumene, im Jahr 2017
- Vom Leiden sich berühren lassen, Der „Kuppinger Kreuzweg“ von Albert Birkle
Mit Beschreibung weiterer Kunstwerke in der St.- Antonius-Kirche
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2019
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Publikationen
- Kleinode vor der Haustüre
Ammerbuch-Reusten
Autor: Horst Sehorsch, Erschienen 2002, Auflage 70, Eigendruck
- Logo Verlag
Buchtitel: Zum 100. Geburtstag, Erschienen 2010
Ein Gedicht von mir wird abgedruckt
Lass meine Augen der Spiegel meiner Seele sein, Seite 47
- Schreibwettbewerb Kreisseniorenrat Böblingen
3 Einsendungen werden prämiert - Preis der Kreissparkasse Böblingen
- 2011 Was mich nicht loslässt
- 2012 Was ich gerne weitergeben möchte
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- Beitrag im Buch der Stadt Herrenberg
- Eine Weltreise durch Herrenberg – Herrenberg im interkulturellen Dialog
Seite 128 „Was mich nicht loslässt!
Autor: Horst F. Sehorsch, Erschienen 2011
- Veröffentlichungen im Katholische Sontags Blatt - als Autor
Der Kreuzweg in Kuppingen von Prof. Albert Birkle
- Herrenberg Die Stadtführung im Sitzen
Autor Horst F. Sehorsch, Buch und Vortrag, Erschienen 2016
Zu erwähnen wäre noch
- Führungen am Tag des offenen Denkmals zu den vorgegebenen Themen
- Stadt- und Kirchenführer in Herrenberg
- Landschaftsführer in der Umgebung von Herrenberg
- Führungen zu den kulturhistorischen Rundwege in und um Herrenberg
- Dozent an der VHS Herrenberg
- Lichtbildervorträge u.a. in der Stadtbücherei und Vereinen
- Dozent an der Evangelischen und katholische Erwachsenenbildung
Herrenberg
- Vorträge im Ratssaal der Stadt Herrenberg – Schüleraustausch
- Organisation von Krippenfahrten für den Kulturverein sowie für die Katholische Kirchengemeinde Herrenberg
Horst F. Sehorsch
Stand: Januar 2021